Favoritenstraße

Blick in die historische Favoritenstraße

Transparente Planung für Favoritenstraße gefordert



Dass die Favoritenstraße lebenswerter gestaltet werden soll, begrüßen wir Grünen Favoriten grundsätzlich. Doch wir müssen klar sagen: Das große Potenzial dieser Umgestaltung wird nicht genutzt. Was hier als Fortschritt verkauft wird, bleibt aus unserer Sicht weit hinter den Möglichkeiten zurück.


Kurzfassung:

In Wien sind wir grundsätzlich für Begrünungsmaßnahmen, jedoch dann, wenn sie effektiv und auch transparent kommuniziert werden. Beides ist im Fall der Favoritenstraße nicht der Fall – daher haben wir gegen Finanzbeschlüsse zum Umbau der Favoritenstraße gestimmt. Der hauptsächliche Grund war aber nicht, dass wir gegen Begrünungsmaßnahmen waren, sondern dass wir über ein Millionenhohes Budget abstimmen sollten, bevor wir irgendwelche Pläne vorgelegt bekommen haben. Der Umbau selber wurde als solcher auch nie in der Bezirksvertretung abgestimmt.

Langfassung

Schon die Art und Weise, wie das Projekt zustande gekommen ist, halten wir für problematisch. Wir wurden im Bezirk gezwungen über ein Millionenbudget abzustimmen, ohne dass zuvor konkrete Pläne auf dem Tisch lagen. Entscheidungen in dieser Größenordnung müssen auf einer soliden und nachvollziehbaren Basis getroffen werden – Transparenz und Klarheit hätten hier an erster Stelle stehen müssen, wurde jedoch von der Bezirksvorstehung verabsäumt.
Auch inhaltlich sind wir enttäuscht. Trotz der hohen Kosten sehen wir kaum einen echten ökologischen Mehrwert. Anstatt die Chance zu nutzen, die Favoritenstraße umfassend zu begrünen und konsequent an die Klimakrise anzupassen, bleibt es bei einigen punktuellen Maßnahmen, die eher kosmetischen Charakter haben. Damit wird eine historische Gelegenheit vertan, unsere Einkaufsstraße wirklich klimafit und zukunftstauglich zu machen.
Besonders kritisch sehen wir die Auswirkungen auf Fuß- und Radverkehr. Pflanztröge und Sitzmöbel mögen auf den ersten Blick nett wirken, sie verengen jedoch die ohnehin stark frequentierten Wege. Das verschlechtert die Verkehrssicherheit und erschwert die Bewegung für Fußgänger:innen, Kinderwägen und Radfahrer:innen. Gerade hier, wo täglich tausende Menschen unterwegs sind, bräuchte es großzügige Flächen, die Sicherheit, Barrierefreiheit und Komfort bieten.
Ein weiterer schwerwiegender Punkt ist das Fehlen echter Bürger:innenbeteiligung. Statt Anrainer:innen, Geschäftsleute und Nutzer:innen frühzeitig einzubinden, wurde ein fertiges Konzept präsentiert. Wir sind überzeugt: Eine ehrliche Mitgestaltung durch die Bevölkerung hätte nicht nur zu besseren Ergebnissen geführt, sondern auch zu einer breiteren Akzeptanz des Projekts.
Zusammenfassend sehen wir drei zentrale Probleme: die fehlende Transparenz in der Entscheidungsfindung, den zu geringen ökologischen Mehrwert und die Verschlechterung der Bedingungen für Fuß- und Radverkehr.
Wir fordern deshalb eine konsequente ökologische Ausrichtung, echte Beteiligung der Bevölkerung und eine Planung, die alle Verkehrsteilnehmer:innen fair berücksichtigt. Nur so kann die Neugestaltung der Favoritenstraße zu einem Projekt werden, das wirklich nachhaltig ist und unserem Bezirk langfristig zugutekommt.